Schützenfest der Büsbacher Schützen im Jugendheim Münsterbusch

Zunächst trafen sich befreundete Bruderschaften und Königspaare zur traditionellen Abholung der künftigen Königin Tanja Mertens im Bürgerhaus Büsbach. Viele sahen sich nach den „Coronajahren“ zum ersten Mal wieder. Im Anschluss zog ein ansehnlicher Schützenzug vom Büsbacher Markt zum Festsaal in Münsterbusch. Warum in Münsterbusch? Dazu später mehr. Begleitet wurden die Schützen und befreundeten Vereine vom Trommler und Pfeiffer Korps 1922 Breinig unter der Leitung von Jürgen Kos und Melanie Ziemons sowie dem Trommler- und Pfeiffer Korps Mausbach unter der Leitung von Dirk Hermanns. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger am Straßenrand beklatschten begeistert unseren tollen Umzug über die Konrad-Adenauer-Straße und die Prämienstraße nach Münsterbusch.

Nachdem alle einen Platz im prächtig vorbereiteten und gut gefüllten Saal, hierfür zeichneten Anita und Ilja Bröhan verantwortlich, gefunden hatten war es an der Zeit die Gäste des Abends zu begrüßen. Unseren Präses, Herrn Pfarrer Urth konnten wir leider an diesem Abend nicht begrüßen. Aus gesundheitlichen Gründen musste er sich entschuldigen. Der ganze Saal ließ es sich nicht nehmen ihm mit einem Applaus beste Genesungswünsche zu übermitteln.

Besonders begrüßen konnte Heinz Offermann dann unseren Bezirksbundesmeister Stefan Doncks und alle Mitgliederinnen und Mitglieder des Bezirksvorstandes des Bezirksverband Stolberg im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Ebenso die Bezirksjungschützenmeisterin des BDSJ Stolberg Anita Nießen und alle Mitgliederinnen und Mitglieder des Bezirksvorstandes des BDSJ Stolberg.

Aus der Politik Stolbergs konnten wir unser Vereinsmitglied und den Ratsherren der SPD Hans Nüsser begrüßen.

Die folgenden Schützenvereine und befreundeten Vereine konnten begrüßt werden:

• St. Sebastianus Eilendorf 1310 e.V. mit König und Brudermeister Bernd Kuckartz und Ehefrau Susanne und dem Ritter vom Europäischen Sebastianus Orden Hans Reinhart
• St. Sebastianus Atsch mit Kaiserin Finni Kockertz
• Hubertus Schützengilde Würselen-Morsbach mit Königin Christiane Pietschmann und Ehemann Michael, Bezirkskönig Würselen Kevin Koolen mit Nina, Bezirksschülerprinzessin Würselen Carrie Rieger, stellvertretender Bezirksbundesmeister Würselen Reinhold Schmidt und Stadt Prinzessin der Stadt Würselen Anja Pietschmann
• St. Apolonia Eilendorf 1926 e.V. mit König Thadäus Maleki, Kaiser und Brudermeister Günter Kirsch, Jungprinzessin und Bezirksschülerprinzessin Stolberg Judith Schmitz
• St. Heinrich Münsterbusch 1880 e.V. mit Jungprinz Timo Gehlen und Brudermeisterin Sabine Schröder
• St. Sebastianus Stolberg Stadtmitte mit Ehrenkönigin Gaby Heinze, Brudermeister Stefan Doncks und Bezirksbambiniprinz Simon Bensch
• St. Sebastianus Zweifall mit Schülerprinz Stefan Schneider und Ehrenbrudermeister Karl-Erich Krings
• St. Donatus Brand mit Königin Hilde Emonds und Kommandant Dieter Wirtz
• St. Georg Freund mit Kaiser Paul Krückel
• St. Sebastianus Krauthausen mit König und amtierenden 1. Vorsitzenden Robert Bengel
• KG Rübezahl Silesia mit Präsident Andre und Ehrenpräsidentin Edith
• KG Büsbach

Ganz besonders begrüßte Heinz Offermann den Reiterverein Büsbach mit der 2. Vorsitzenden Astrid Meyer, die an diesem Abend für die Theke verantwortlich zeichneten.

Für die Musik am Abend zeichnete DJ Tom (Thomas Kanzhoff) vom TK DJ Service verantwortlich.

Zum Schluss galt es auch die eigene Bruderschaft begrüßen.

Beginnend wir mit unseren amtierenden Majestäten, die coronabedingt alle seit 2019 im Amt sind. Für das Durchhalten und die Bereitschaft die Würde so lange zu tragen, sprach Offermann einen ganz besonderen Dank aus!

Zunächst begrüßte er herzlich die amtierende Königin Nicole Hermanns mit Prinzgemahl Josef. Sie kann nicht ohne Silber sein – sie ist auch unsere neue Bezirkskönigin! Hierzu einen herzlichen Glückwunsch liebe Nicole!

Als zweite Majestät war der Jungprinz der Bruderschaft Michael Müller an der Reihe. Auch Michael hat es sich nicht nehmen lassen Bezirkswürde zu erhalten – Michael ist der neue Bezirksjungprinz des Bezirksverbandes Stolberg! Auch Dir, lieber Michael herzlichen Glückwunsch!

Weiterhin war zu begrüßen als Schülerprinz der Bruderschaft Julian Bröhan und als Bambiniprinz Julian Conrads, der an diesem Abend aus persönlichen Gründen leider nicht selbst dabei war.

Auch die neuen Majestäten, die an diesem Abend proklamiert werden sollten, wurden begrüßt, die kommende Königin Tanja Mertens mit ihrem Ehemann Ralf Mertens die neue Jungprinzessin Christina Dormann, sowie die neue Schülerprinzessin Fabienne Hermanns und die neue Bambiniprinzessin Meija Otten.

Offermann machte deutlich, wie stolz und glücklich die ganze Bruderschaft sei, auch in diesem Jahr wieder alle Majestäten, insbesondere die Jüngsten, präsentieren zu können. Das ist nicht selbstverständlich und er wertete das auch als einen Beweis welch gute Vereins- und insbesondere Jugendarbeit in unserer Bruderschaft betrieben wird. Trotz aller Widrigkeiten in der Coronazeit zum Trotz.

Nach der Begrüßung richtete Offermann ein paar weitere Worte an die Gäste im Saal.

Einen besonderen Dank an unsere Sponsoren! Ohne ihre Unterstützung würde dieses Fest schlicht nicht möglich sein. Er bat alle im Saal die, die uns mit einer Anzeige in der Festschrift unterstützt haben zu beachten und zu berücksichtigen. Viele dieser Sponsoren unterstützen uns seit vielen Jahren. Dafür noch einmal ein herzliches Dankeschön.

Heute feiern wir, so Offermann, die St. Hubertus Schützenbruderschaft Büsbach 1623 e.V. unser 399. Schützenfest. In Münsterbusch. Das ist eine Zäsur und es mussten dicke Bretter gebohrt werden. Schließlich ist Münsterbusch die Heimat von St. Heinrich Münsterbusch. Aber Sabine Schröder als Brudermeisterin war doch recht schnell überzeugt, dass wir keine andere Wahl haben. Und am Ende hat Sie uns mit großer Freude „genehmigt“ hier in Münsterbusch zu feiern. Hierfür herzlichen Dank liebe Münsterbuscher Schützen und Sabine Schröder.

Ein Schützenverein gehört identitätsstiftend in seine Heimat, seinen Stadtteil, sein Quartier – genauso wie alle Vereine Büsbachs, ob Karneval, Männergesangsverein oder andere Vereine machte Heinz Offermann klar. „Das können wir in Büsbach zurzeit nicht. Der ehemalige Saal bei Angies ist geschlossen, das Bürgerhaus ist zu klein und die neue Turnhalle an der Grundschule ist trotz anderer Aussagen der Politik nicht für Veranstaltungen vorbereitet – Keine Abdeckung für den Hallenboden, keine Bestuhlung, keine Bühne. Das alles wurde den Vereinen in Büsbach zugesagt und versprochen und nicht eingehalten. Wir fordern die Politik Stolbergs auf, hier tätig zu werden. Die Vereine in Büsbach haben nur diesen Ort als Möglichkeit. Es gibt keinen zentralen Platz, der ein Zelt aufnehmen kann, ja nicht einmal einen zentral gelegenen Spielplatz oder ähnliches. Hier besteht dringend Handlungsbedarf. Denken Sie auch an Stadtteile, die nicht unmittelbar von Katastrophen betroffen sind. Sonst verliert auch ein vitaler Ortsteil wie Büsbach seine Identität und Attraktivität mit all den damit verbundenen Folgen für die Einwohner. Immerhin stehen hier von der UN geschützte immaterielle Weltkulturerbe wie der Karneval oder eben auch das Schützenwesen in Stolberg und Büsbach auf dem Spiel. Und das ist kein Spaß, sondern bittere Realität – noch hat sie sich nicht materialisiert, das kann aber schneller passieren als man denkt. Es besteht also dringender Handlungsbedarf!“ Alle im Saal quittierten diese Aussagen mit einem großen Beifall.

Zum Schluss sagte Offermann: „Die Bruderschaft und ich freuen uns heute nach zwei Corona zum Opfer gefallenen Jahren heute wieder mit Ihnen hier feiern zu können. Wir freuen uns, dass wir nun nach dieser Nacht auf den 15. Juli 2021 in Stolberg, nach der Jahrhundertflut, auch dieses Stück Normalität begehen können. In Europa findet keine 2.000 km von hier ein von Russland verbrecherisch geführter Krieg statt und bringt dort unendliches Leid und Tod über Kinder, Frauen und Männer. Die Folgen spüren wir auch hier in Stolberg, denken wir nur an die Inflation, die bei uns allen tiefe Spuren in den Geldbörsen hinterlässt. All das ist nicht wirklich überwunden, vieles davon geht wieder im Alltag unter oder ist noch jeden Tag präsent und ungelöst. Und trotzdem feiern wir heute, nehmen uns eine Auszeit vom Alltag. Das ist gut und richtig so und da ist nichts Falsches bei, auch wenn es sich in manchen Momenten, zumindest für mich, so anfühlt.

Es sind die kleinen Dinge, über die man in der Vorbereitung nachdenkt. Zum Beispiel was kostet ein Bier auf unserem Fest? So wie woanders 2,10 € oder mehr das Glas? Nein haben wir im Festausschuss gesagt, das tun wir zum Beispiel nicht. Bei uns kostet ein Glas Bier 1,50 €, es soll nicht jeder drüber nachdenken müssen langsamer zu trinken oder auf etwas zu verzichten.“

Dann begann ein denkwürdiger Abend. Zunächst heizte Tanja von der KG Rübezahl Silesia dem Publikum mächtig ein. Die Gäste standen schon auf den Tischen und tanzten auf der Bühne, bevor Tanja Ihren Beitrag zu Ende bringen konnte.

Im Anschluss wurden völlig überraschend für das Offiziers Korps die amtierende Königin und Bezirkskönigin Nicole Hermanns und die künftige Königin Tanja Mertens von zwei mutigen Mitgliedern der Schützen von St. Heinrich Münsterbusch im Saal festgesetzt. Der Ort war gut gewählt und aufgrund der genauen Ortskenntnisse von St. Heinrich Münsterbusch auch mit diesen beiden gut zu verteidigen und praktisch uneinnehmbar für das völlig verdutzte Offiziers Korps der Büsbacher Schützen. So blieb Heinz Offermann nichts weiter übrig nach einer kurzen aber kompromisslos geführten Verhandlung der Brudermeisterin Sabine Schröder den geforderten Lösepreis zu entrichten. Die notwendige Einladung zu einer Grillfeier für alle Münsterbuscher Schützen wurde noch vor Ort öffentlich ausgesprochen.

Dann war es so weit. Der Höhepunkt des Abends war gekommen – die Proklamation der neuen Majestäten. Nachdem zunächst das Offizierschor auf der Bühne Stellung bezogen hatte, schließlich sollte es ja zu keinen weiteren Zwischenfällen wie bei der Festsetzung der Majestäten mehr kommen, wurde die Jugendabteilung auf die Bühne gerufen. Unter Führung von den beiden Jugendleitern, Christina Dormann und Timo Bröhan, präsentierten sich die amtierenden Majestäten, Jungprinz Michael Müller und Schülerprinz Julian Bröhan. Leider konnte, wie gesagt, der Bambiniprinz Julian Conrads, am Abend nicht selbst dabei sein. Heinz Offermann ließ noch einmal drei Jahre Regentschaft Revue passieren. Besonders stolz war Offermann, dass alle Prinzen durchgehalten haben und weiterhin dem Verein, trotz Corona, durchgehalten haben und dem Verein auch weiter aktiv verbunden sind. Dann war es so weit. Heinz Offermann nahm den alten Jugendmajestäten das Silber ab und legte es den neuen Majestäten um. Christina Dormann als neue Jugendprinzessin, Fabienne Hermanns als neue Schülerprinzessin und Meija Otten als neue Bambiniprinzessin. Alle scheidenden Majestäten bekamen ein kleines Abschiedsgeschenk und einen Blumenstrauß, genau so wie die neuen Majestäten. Besonders freut sich die ganze Bruderschaft, dass Michael Müller mit der Bezirksjungprinzenwürde ein weiteres Jahr genießen kann und die Bruderschaft die Jugendstandarte des BDSJ Stolberg führen darf.

Dann bat Offermann zwei Offiziere die amtierende Königin Nicole Hermanns mit Ehemann Josef und die zu proklamierende Königin Tanja Mertens, ihr Mann Ralf konnte krankheitsbedingt nicht aktiv an den Feierlichkeiten teilnehmen, auf die Bühne zu begleiten – eine weitere Sicherheitsmaßnahme, um einen reibungslosen Ablauf der Proklamation zu gewährleisten. Heinz Offermann bedankte sich zunächst bei Nicole und Josef für drei Jahre Coronaregentschaft. Er bedankte sich aber auch bei beiden für die leidenschaftlich und aktive Regentschaft in dieser Zeit. Nicole ließ in Corona keine Gelegenheit aus, den Verein zu repräsentieren. Viele viele Freundschaften haben die beiden in dieser Zeit geschlossen. Nicole und ihr Mann Josef sind ein Begriff in Schützenkreisen, und das weit über die Grenzen von Stolberg hinaus. Und dann, um den ganzen die Krone aufzusetzen, erringt Nicole am Ende ihrer Regentschaft die Würde der Bezirkskönigin des Bezirksverbandes Stolberg. Auch sie wird somit, gemeinsam mit Ihrem Mann Josef, Verein und den Bezirksverband Stolberg ein weiteres Jahr repräsentieren. Heinz Offermann stellte Tanja Mertens den Anwesenden vor. Tanja war schon einmal Königin der Bruderschaft, genau wie ihr Mann Ralf. Außerdem ist sie Geschäftsführerin des Vereins und seit vielen Jahren Mitglied der Bruderschaft. Also eine mehr als würdige neue Königin der Bruderschaft. Dann war es so weit – Heinz Offermann nahm Nicole Hermanns die Königskette ab und legte sie der neuen, stolzen Königin Tanja Mertens um.

Im Anschluss wurde traditionell der Königswalzer getanzt und die anwesenden Vereine ließen es sich nicht nehmen den alten Majestäten zu danken und den neuen herzlich zu gratulieren.

Jetzt hat die Bruderschaft sechs aktive Majestäten. Nicole Hermanns als Bezirkskönigin und Michael Müller als Bezirksjungprinz. Majestäten der Bruderschaft sind Tanja Mertens als Königin, Christina Dormann als Jungprinzessin, Fabienne Hermanns als Schülerprinzessin und Meija Otten als Bambiniprinzessin. Die Majestäten sind also alle weiblich! Das ist so zum ersten Mal in der 399jährigen Geschichte der Bruderschaft der Fall – Einmalig!

Dann konnte der gemütliche Teil des Abends beginnen. Es wurde viel gefeiert und gelacht. Umrahmt wurde der Abend noch von einem Auftritt von Hubert Aretz und der riesigen Verlosung am Schluss der Veranstaltung. Zwischendurch ließ es sich Königin Tanja Mertens nicht nehmen sich persönlich bei den beiden zu bedanken, die diese Veranstaltung im Wesentlichen gestaltet haben – Anita und Ilja Bröhan. Tanja tat dies mit einem persönlichen Präsent an die beiden, die sich riesig über diese Anerkennung gefreut haben.